Direkt zum Hauptbereich

Warum eine ausgewogene Work-Life-Balance Dich nicht glücklich macht

Nichtsahnend nach dem Feierabend in der Straßenbahn, das Handy ausnahmsweise weit weggepackt, ohne Buch und Kopfhörer, während ich mich nach einem Glas Wein sehnte, ist es mir wieder mal deutlich geworden: Irgendwie dreht sich alles nur noch um die Arbeit. Die Lust, nach Feierabend etwas zu unternehmen und auf andere Menschen zu treffen, schwindet. Aber das Wochenende, das muss voll und ganz genutzt werden, nachdem man erst 10 Stunden Schlaf nachgeholt hat. Um dann Sonntagabend mit schlechtemGewissen im Bett zu liegen, weil man doch den Sonntag auf dem Sofa verbracht hat.

In dem Moment fragt man sich unumgänglich, ob man eine gestörte Balance zwischen Arbeit und Leben hat. Mein Arbeitgeber predigt regelmäßig davon, was wir alles tun sollen, um nach der Arbeit abschalten zu können; Meditation; Handy ausmachen, um abgeschirmt zu sein; Ziele setzen; Listen mit Prioritäten erstellen und vor allem Sport. Aber am Ende musste ich dennoch feststellen, dass ich Arbeit und Privatleben nicht trennen kann und meine Laune Montagmorgens den Kaffee zum Gefrieren brachte.

Bei diesem Gedankenkarussell und nach unzähligen Podcasts, kam mir der Gedanke, dass eine ausgewogene Balance nicht meine Lösung ist. Ganz ehrlich, wie viel arbeiten wir im Leben? 1/3 des Tages, 40 Stunden die Woche, um die 1700 Stunden im Jahr... Wenn die Arbeit doch so ein großer Bestandteil unseres Lebens ist, können ihn doch nicht einfach abspalten?

Leben um zu arbeiten oder arbeiten um zu leben?

In der heutigen Gesellschaft mit den steigenden Anforderungen und dem Leistungsdruck vergessen wir so schnell, dass Arbeit bzw. Geld nicht alles ist. Es ist einerseits unumgänglich, dass wir arbeiten müssen, um uns was leisten zu können. Aber so oft dreht sich 5 Tage die Woche mein Leben nur um die Arbeit und dann versuche ich 2 Tage mein Leben zu genießen. Es ist doch einfach traurig, wenn man die freie Zeit nur noch dafür nutzt, um sich für die Arbeit auszuruhen. Mein Ziel ist es dauerhaft glücklich zu sein und nicht auf den Urlaub warten zu müssen, bis ich das Leben genießen kann. Auch mein Job gehört zu meinem Leben und auch das möchte ich genießen.

Der Chef ist kein Erlöser

Mir würde die Decke auf den Kopf fallen, wenn ich nur Zuhause sitzen würde und untätig wäre. Mir macht es Spaß zu arbeiten und mit meiner Leistung zur Zielerreichung beizutragen. Es gibt so viele Tätigkeiten, bei denen ich die Zeit und die Probleme vergesse und darin aufgehe, was ich tue. Wie ist das bei Dir? Bist Du Dir sicher, dass wenn Du bis zum Lebensende nur auf dem Sofa hockst, Du dann glücklich wirst? Ich bezweifel dies doch stark, da Du dann wahrscheinlich gar nicht angefangen hättest, diesen Artikel zu lesen.

Wir sollten uns daher erst einmal bewusst werden "Bin ich es oder ist es mein Job?". Bin ich überhaupt glücklich? Wenn nicht, was kann ich ändern? Klar, wäre es schön, wenn der Arbeitgeber auf einen zu kommt und sagt; "Ich biete Ihnen das doppelte Gehalt und zudem müssen Sie ab jetzt nur noch die Hälfte Ihrer ursprünglichen Arbeitszeit arbeiten". Ein Traum. Aber so wird es voraussichtlich nicht passieren und das System bzw. die Einstellung unserer Chefs (ohne, dass man selber Chef wird) wird sich nicht ohne Weiteres ändern. 

Darum sollten wir uns ändern und an unserer Einstellung arbeiten. Wir müssen uns bewusst werden, was uns glücklich macht und welche Leidenschaft uns die Welt vergessen lässt. Darauf sollten wir unsere Energie konzentrieren, denn darauf kommt es an. 


Traumjob gefunden?

Jeder wacht mal auf und würde sich am liebsten unter der Decke verkrümmeln. Doch wenn sich dieses Gefühl, dass man auf nichts und niemanden Lust hat, zu einem Dauerzustand entwickelt und man sich unter der Woche wie ein Zombie fühlt, dann sollte man sich grundlegend fragen, ob man noch glücklich ist mit seinem Job. 

Ein paar Merkmale, an denen Du das feststellen kannst, dass Du einen echten Traumjob hast, habe ich hier zusammengesucht:
  • Die Arbeitsstunden fliegen nur so dahin, bis man merkt, dass man bereits Feierabend ist
  • Auch nach Feierabend hat Du noch Lust, was zu unternehmen
  • Die Gedanken kreisen nicht nur ständig um die Arbeit
  • Du kannst Dich selber verwirklichen und bildest Dich weiter
  • Morgens bekommst Du nicht direkt schlechte Laune, wenn Du daran denkst, arbeiten zu müssen 
  • Du fühlst Dich nicht überfordert mit Deinen Aufgaben
  • Du siehst Dich auch in dem nächsten Jahr noch in dem Unternehmen
  • Du hast das Gefühl, dass Du und Deine Leistung geschätzt wird
  • Du hast nicht das Gefühl, auf einer Stelle stehen geblieben zu sein
  • Du fühlst Dich motiviert und inspieriert
  • Du antwortest auf die Frage "Warum gehe ich arbeiten?" nicht mit "Um Geld zu verdienen"

Durchdenke Deine nächsten Schritte

Es geht nicht darum, den Job zu kündigen und sich was Neues zu suchen. Ich möchte Dich dazu verleiten über Dich und Deine aktuelle Situation nachzudenken. Die Menschen sind leider so gestrickt, dass sie erst etwas vermissen, wenn sie es nicht mehr haben. So kann es uns auch mit dem Job gehen.

Es ist immer leichter die Schuld bei dem anderen zu suchen. Eventuell ist es nicht der Job, der uns runterzieht, sondern unsere Einstellung. Meine unten stehende Grafik gibt Dir eine Hilfestellung, was Du tun kannst, wenn Du Deinen Traumjob bereits gefunden hast oder noch suchst.

Das allerschlimmste wäre doch, wenn Du einen neuen Job findest und weiterhin unglücklich bleibst. 
Was könnte man ändern, wenn der Job eigentlich toll ist, aber man das Gefühl hat, es fehlt etwas?


Hast Du Deinen Traumberuf gefunden?


Ich würde mich sehr freuen, wenn Du von Deiner aktuellen Situation berichtest. Bist Du glücklich in Deinem Job oder hast Du eventuell gerade sogar gekündigt? 


Wähle einen Beruf, den Du liebst. Dann brauchst Du keinen Tag mehr im Leben zu arbeiten. - Konfuzius

Kommentare